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Vertragsloser Zustand: Kundgebungen bei Landesmeisterschaften

Tischler-KV: Jetzt starten die Proteste der Gewerkschaft Bau-Holz!

Vertragsloser Zustand: Kundgebungen bei Landesmeisterschaften der Tischler geplant

Auf die bislang gescheiterten Kollektivvertragsverhandlungen für das Holz- und Kunststoffgewerbe reagiert die Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) in Kärnten nun mit den ersten Protestmaßnahmen. „Am Samstag finden in Feldkirchen die Landesmeisterschaften der Tischler statt. Diesmal werden dann aber nicht nur die Firmenchefs und der Landesinnungsmeister vor Ort sein, sondern auch wir“, kündigt der Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Bau-Holz, Alois Peer an. „Wir nutzen die Gelegenheit und werden vor Ort aufzeigen, wie die finanzielle Situation der Tischler wirklich aussieht“, so Peer.

Seit dem 1. Mai herrscht im Holz- und Kunststoffgewerbe ein vertragloser Zustand. Das bedeutet, dass sowohl die Mindest- als auch die tatsächlichen Ist-Löhne in diesen Branchen vertraglich nicht erhöht werden. „Der Arbeitgeber entscheidet, ob es eine Lohnerhöhung gibt oder nicht“, erklärt der GBH Landesgeschäftsführer. Während die Gewerkschaft seit Wochen die Rückkehr zum Verhandlungstisch fordert, weigern sich die Arbeitgebervertreter vehement, einer vertraglichen Ist-Lohnerhöhung zuzustimmen. „Es ist an der Zeit den Druck zu erhöhen. Was wir für unsere Tischler und Kunsstoffverarbeiter fordern ist lediglich, dass sie nicht in die Armut getrieben werden und wie Bittsteller um eine Lohnerhöhung betteln müssen“, stellt Peer klar. Denn die finanzielle Situation der Beschäftigten dieser Branchen sei ohnehin nicht einfach. „Ein ausgelernter Tischler erhält im Monat ungefähr Euro 1.200,- netto. Eine Küche vom Tischler wird zu einem Preis von Euro 20.000 bis 30.000,- verkauft. Der Tischler wiederum geht dann irgendwann mit Euro 900,- in Pension“, so Peer weiter.


Die Haltung der Arbeitgeberseite in dieser Causa ist für Peer jedenfalls widersprüchlich. „Auf der einen Seite gibt die Wirtschaftskammer jedes Jahr horrende Beträge für Imagekampagnen aus, die junge Leute dazu bewegen sollen, den Tischlerberuf zu erlernen. Auf der anderen Seite aber weigert man sich, den Beschäftigten eine kollektivvertragliche Lohnerhöhung zuzugestehen, um zumindest die Inflationsrate abzugelten“, so Peer. „Unsere Aufgabe als Gewerkschaft ist es, die Arbeitgeber wach zu rütteln. Wir werden dafür kämpfen, dass die zahlreichen Beschäftigten das bekommen, was ihnen im 21. Jahrhundert eigentlich zustehen müsste. Und das ist ein Vertrag, der eine Ist-Lohnerhöhung regelt und nicht die Abhängigkeit von der Willkür des Arbeitgebers“, so Peer weiter.

Treffpunkt für die Kundgebungen der Gewerkschaft Bau-Holz Kärnten ist am Samstag, den 25. Mai 2013 ab 10 Uhr am Hauptplatz in Feldkirchen.