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Gewerkschaft Bau-Holz: Tischler verdienen reale Lohnerhöhung!

Protest bei Preisverleihung des Wiener Landeslehrlingswettbewerbs

Die Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) befindet sich im Lohnkampf mit den Arbeitgebern des Holz- und Kunststoffverarbeitenden Gewerbes. Die Chefverhandler auf Arbeitgeberseite sind nicht bereit, auch Ist-Löhne – also die tatsächlichen Löhne – kollektivvertraglich zu erhöhen. Seit 1. Mai besteht ein vertragsloser Zustand. Mit einer Protestaktion machte die GBH bei der Preisverleihung des Wiener Landeslehrlingswettbewerbes der Tischler auf die Forderungen der Beschäftigten aufmerksam.

GBH-Landesgeschäftsführer Wolfgang Birbamer: „Mit den niedrigen Tischler-Löhnen werden es sich die Beschäftigten bald nicht mehr leisten können, als Tischler zu arbeiten. Viele werden diesen schönen Beruf einfach nicht mehr ergreifen wollen. Angesichts der aktuellen Situation ist es beinahe zynisch, wenn die Arbeitgeber dieser Branche einen Facharbeitermangel beklagen. Die Lehrlinge erbringen ausgezeichnete Leistungen. Warum wird das nicht gerecht mit einer abgesicherten Ist-Lohn-Regelung abgegolten? “

Eine GBH-Umfrage unter den Arbeitgebern im Holz und Kunststoff verarbeitenden Gewerbe ergibt, dass auch auf Arbeitgeberseite beinahe 90 Prozent  an einer guten sozialpartnerschaftlichen Zusammenarbeit interessiert sind. Rund 6 von 10 Dienstgebern sind bereit, auch die tatsächlichen Löhne der Beschäftigten zu erhöhen. GBH-Bundesvorsitzender Abg. z. NR Josef Muchitsch: „Ich glaube nicht, dass die Chefverhandler der Arbeitgeber für ihre Mitgliedsbetriebe gut verhandeln. Die vertragslose Situation öffnet Lohn- und Sozialdumping sowie Wettbewerbsverzerrungen Tür und Tor und verschärft nur den Facharbeitermangel. Viele Arbeitgeber haben trotz eines `Maulkorberlasses´ seitens der Bundesinnung auf unsere Umfrage geantwortet. Dies ergibt ein Stimmungsbild unter den Arbeitgebern, das die Bundesinnung so sicherlich nicht gerne sehen möchte.“

Die Protestaktionen der GBH gehen weiter. Am 4. Juni werden die Gewerkschaftsgremien über weitere Aktionen entscheiden. „Diese werden jedoch nicht mehr so human und rücksichtsvoll für die Arbeitgeber ausfallen wie die bisherigen“ gibt sich Muchitsch kampfbereit.
Birbamer abschließend: „Wenn den Dienstgebern die gelbe Karte nicht reicht, werden wir ihnen leider die rote Karte zeigen müssen."